SoPHa – Sektormodell der Privaten Haushalte

Das Sektormodell der Privaten Haushalte (kurz SoPHa) lässt sich als Stock-and-Flow-Modell beschreiben, welches die Veränderung (flow) der Sektorzustände (stock) für den Zeitraum von 2020 bis 2050 simuliert. Abbildung 1 zeigt einen schematischen Überblick über den Stock-and-Flow-Charakter des Modells. Der Ausgangszustand des Sektors Private Haushalte definiert den Startpunkt der Simulation. Darauf aufbauend lassen sich die Veränderungen der Sektorzustände in jahresweisen Simulationen, unter Berücksichtigung sektorinhärenter Wirkzusammenhänge und Limitierungen, simulieren.

Abbildung 1: Schematischer Überblick über das Stock-and-Flow-Sektormodell

Das übergeordnete Ziel von SoPHa ist es, die Kosten, Emissionen und Lastgänge des Sektors für vorgegebene Umsetzungsgrade von CO2-Verminderungsmaßnahmen zu ermitteln. Auf dieser Basis lassen sich die Rückwirkungen der Maßnahmen auf das Energiesystem beschreiben. In Kombination mit den Modellen des Bereitstellungssektors (ISAaR und MINGA) kann eine dynamische Bewertung dieser Maßnahmen erfolgen. Der Fokus des Modells liegt aufgrund der hohen Anteile an den Emissionen auf der Bereitstellung des Raumwärme- und Warmwasserbedarfs.

Abbildung 2 zeigt die vier Module von SoPHa bzw. deren wesentlichen Aufgaben und Ergebnisse. Die Module lassen sich sowohl thematisch (oben: Gebäude, unten: Anlagen) als auch zeitlich (links: jährlich, rechts: stündlich) gliedern. Die Entwicklung des Gebäudebestands und die Simulation der Nutzenergielastgänge stellen dabei eine Voraussetzung für die Entwicklung des Anlagenbestands und den Einsatz der Heizsysteme dar.

Abbildung 2: Überblick über die vier Module des SoPHa

SoPHa wurde im Projekt Dynamis entwickelt und erstmalig eingesetzt, um die Rückwirkungen des Sektors Private Haushalte auf den Bereitstellungssektor in Abhängigkeit einer Maßnahmenumsetzung quantifizieren zu können. Das Modell ist dabei eines von vier „Endenergie-“ Sektormodellen.

 

Relevante Veröffentlichungen: