06.2022 - 04.2023

Wärmeplan für die Stadt Augsburg – Kooperation von Stadt, Stadtwerken und FfE

Einer der relevantesten Schlüssel zum Erfolg bei der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans ist die Zusammenarbeit der zwei wichtigsten lokalen Akteure: Vertreter:innen der Kommune und Vertreter:innen des Energieversorgungsunternehmens der Stadt. Dies wurde in der Stadt Augsburg erkannt und deswegen wird seit Juni 2022 in einem gemeinsamen Prozess zwischen der Stadtverwaltung (Umweltamt in Abstimmung mit dem Baureferat) und den Stadtwerken eine kommunale Wärmeplanung für das Stadtgebiet Augsburg erarbeitet. Als Ziel soll im Jahr 2023 ein Wärmeplan inklusive konkreter Umsetzungsvorschläge je Stadtgebiet für die Wärmetransformation in Augsburg entstehen.

Klare Definition der Rollen der Projektbeteiligten

Um das Ziel möglichst schnell und effizient zu erreichen, wurden die Rollen der Projektbeteiligten klar definiert. Sowohl Stadt als auch Stadtwerke Augsburg sind für die inhaltliche Arbeit und Benennung bzw. später auch Vernetzung von relevanten internen und weiteren externen Akteuren zuständig. Dabei soll die Stadt insbesondere bei den früheren Schritten der Erstellung des Wärmeplans Daten zur künftigen Siedlungsentwicklung, zu Baupotenzialen und Sanierungsgebieten sowie zu kommunalen Gebäuden bereitstellen, die als Nukleus zur Versorgung eines Quartieres genutzt werden können. Die Stadtwerke besitzen ihrerseits Informationen zum aktuellen Endenergieverbräuchen eines Großteils der einzelnen Gebäude sowie bestehenden und geplanten Wärmeerzeugertechnologien. Weiterhin besteht hier das Know-How, um verschiedene Technologien miteinander zu vergleichen und den Prozess der Wärmetransformation modellhaft abzubilden.

Die Rolle der FfE

Die FfE begleitet den Prozess moderierend als neutrale Instanz und steht mit fachlicher Expertise und Erfahrung aus ähnlichen Projekten der kommunalen Wärmeplanung (z.B. Klimaneutrale Wärmeversorgung in München 2035, Zukunftsstrategie Fernwärme) zur Seite. Weiterhin reflektiert die FfE (Zwischen-) Ergebnisse und ordnet diese gegenüber eigenen Erkenntnissen ein. Dafür nimmt die FfE sowohl aktiv an den Treffen des operativen Kernteams der Bearbeitung teil als an öffentlichen Veranstaltungen zum Projekt. In diesen Veranstaltungen können, unter Moderation der FfE, unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen gesammelt werden, die für einen realitätsnahen und somit umsetzbare Strategie zur Wärmetransformation ausschlaggebend sind. Zudem unterstützt die FfE bei der Aufbereitung der Ergebnisse zu einem verständlichen, dann öffentlich verfügbaren Abschlussbericht.

Vorgehensweise

Zur Bestimmung des Vorgehens bei der kommunalen Wärmeplanung für Augsburg wurde das ursprünglich angestrebte Vorgehen mit dem Leitfaden Wärmetransformation der FfE abgeglichen und kann wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Bestandanalyse: Ermittlung der Daten zu Gebäudestruktur, Beheizungsstruktur, Bestandsanlagen und Potenzialen klimaneutraler Wärmequellen
  2. Definition der Rahmenparameter, wie Energiepreise und Sanierungsraten
  3. Definition von Bedarfsszenarien
  4. Festlegung der Versorgungscluster
  5. Priorisierung der Wärmeerzeugungsalternativen je Cluster unter Berücksichtigung der Daten aus vorangegangenen Schritten
  6. Definition von Versorgungsszenarien anhand der Priorisierung
  7. Ableitung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für die Wärmetransformation