Industrielle Flexibilität in Bayern – Grundlagenwissen und Praxisleitfaden
Im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V erstellt die FfE im Rahmen dieses Projekts eine kompakte Kurzstudie und einen Praxisleitfaden zum Thema industrielle Flexibilität in Bayern. Hauptziel des Projekts ist die praxisnahe Wissensvermittlung zur Rolle und Nutzung verschiedener Flexibilisierungsmöglichkeiten im Industriesektor.
Vor dem Hintergrund des wachsenden Anteils von Erneuerbaren Energien im Strommix stehen sowohl die Unternehmen, als auch das Energiesystem vor der Herausforderung, die Schwankungen in der Energieerzeugung effizient zu managen. Industrielle Flexibilität kann dabei eine wichtige, ergänzende Rolle zu anderen Flexibilitätsoptionen wie z. B. Batteriespeichern oder bidirektionalem Laden spielen. Mit den sich stark verändernden Rahmenbedingungen müssen sich Unternehmen zwangsweise mit den Umbrüchen im Energiesystem beschäftigen. Durch eine Auseinandersetzung mit dem Thema wird es ihnen jedoch ermöglicht, sich frühzeitig an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, effizient auf dynamische Umwelteinflüsse zu reagieren und neue Geschäftsbereiche zu erschließen.
Zielsetzung
Im ersten Teil dieses Projekts wird eine kompakte Studie zur Vermittlung von Grundlagenwissen erstellt. Ziel ist es, Flexibilitätspotenziale und -bedarfe in Bayern zu erheben, wobei sowohl die System- als auch die Akteursperspektive betrachtet wird. Im zweiten Teil entsteht ein Praxisleitfaden, der Unternehmen dabei helfen soll, Schritt für Schritt die Optionen zur Flexibilitätserbringung im eigenen Betrieb zu quantifizieren. Mit Hilfe des Praxisleitfadens sollen Unternehmen befähigt werden, die Relevanz von Flexibilitätserbringung im eigenen Betrieb besser abschätzen zu können und gegebenenfalls eine tiefgreifendere Auseinandersetzung mit diesem Thema anstoßen. Zusätzlich werden beispielhaft praxisnahe Best-Practice-Use-Cases erstellt, die interessierten Unternehmen einen Einstieg in diese Angelegenheit erleichtern sollen.
Methodik
Aufbauend auf existierenden FfE Transformationsszenarien werden Flexibilitätsbedarfe und -potenziale des Energiesystems in Bayern herausgearbeitet und anschließend visualisiert. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden mittels PESTEL Analyse (=politische, wirtschaftliche, soziokulturelle, technologische, ökologisch-geografische und rechtliche Faktoren) grundlegende Handlungsempfehlungen für das System und die Unternehmen erarbeitet.
Anschließend wird ein Praxisleitfaden entwickelt, in dem u.a. Steckbriefe zu ausgewählten Technologien (Prozesse und Querschnittstechnologien) anhand techno-ökonomischer Daten charakterisiert werden. Auch werden Anwendungsfälle für Geschäftsmodelle anhand von Steckbriefen charakterisiert. Zusätzlich wird eine Methodik entwickelt, um mit einer schrittweisen Vorgehensweise das Flexibilitätspotenzial im eigenen Betrieb quantifizieren zu können, und somit eine Entscheidung für tieferes Auseinandersetzen mit dieser Option getätigt werden kann. Ergänzend werden best-practice Beispiele aufbereitet, welche durch ausgewählte Interviews aus der Praxis erstellt und validiert werden, um somit zugängliche Beispiele vermitteln zu können und den Zugang zu diesen Informationen zu erleichtern.