01.10.2024

Wie kann die Dynamik der Wasserstoffwirtschaft gesteigert werden?

Trans4ReaL ordnet die Erkenntnisse über Herausforderungen und Hürden der Reallabore im Kontext der Energiewende ein. Diese werden in Form von Handlungsansätzen mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geteilt. Dadurch trägt das Projekt zur Verbreitung der gewonnenen Erkenntnisse bei und beschleunigt die praxisorientierte Umsetzung des Wasserstoffmarkthochlaufs. 

Abbildung 1: Struktur des Transferforschungsprojekts Trans4ReaL

Ein klimaneutrales Deutschland benötigt den Energieträger Wasserstoff und eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft. Die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Reallabore der Energiewende erproben dafür den Aufbau von Wasserstofftechnologien im industriellen Maßstab. Somit übertragen Reallabore Theorie in die Praxis. 

Die deutschen und europäischen Ziele zur zeitnahen Entwicklung einer erneuerbaren Wasserstoffwirtschaft sind ambitioniert. Aus den praktischen Erfahrungen der Reallabore ergeben sich für die erfolgreiche Realisierung der dafür nötigen Großprojekte folgende Handlungsschwerpunkte: 

  • Große Wasserstoffprojekte benötigen einen verlässlichen Rechtsrahmen für eine ausreichende Planungssicherheit. Hierzu gehören die schnelle und koordinierte Umsetzung rechtlicher Vorgaben sowie Regelungen, die von einer gewissen Dauer sind. 
  • Trotz vielfältiger Entwicklungen hinsichtlich der bestehenden Anreizmechanismen bestehen weiterhin signifikante Kostenlücken zwischen erneuerbarem Wasserstoff und fossilen Alternativen. Den bestehenden Instrumentenmix gilt es daher zu evaluieren und bei Bedarf Nachsteuerungen vorzunehmen. 
  • Die Vermarktung seiner erneuerbaren Eigenschaft erhöht die Zahlungsbereitschaft für erneuerbaren Wasserstoff. Daher sollte die dafür nötige Zertifizierung zeitnah implementiert werden. Die zugrundeliegende Emissionsbilanzierung sollte vereinheitlicht und anwenderfreundlicher gestaltet werden. 
  • Vereinfachte und beschleunigte Genehmigungsverfahren sind eine Voraussetzung für eine zeitnahe Umsetzung von Wasserstoffprojekten. Hier gilt es unter anderem das entsprechende Know­how in den Behörden zu konsolidieren und Genehmigungsanforderungen bundesweit zu harmonisieren. 

Für diese Handlungsschwerpunkte werden im vorliegenden Bericht „Wie kann die Dynamik der Wasserstoffwirtschaft gesteigert werden?“ der jeweilige Handlungsbedarf herausgearbeitet und Handlungsansätze zu dessen Adressierung abgeleitet. Dieser Bericht stellt den zweiten, vertieften Satz an Handlungsansätzen dar.