20.12.2019

Vermiedene Netzentgelte – Auswertungen zum Status Quo und zukünftige Perspektiven

Die Stromerzeugung im Verteilnetz verringert den Strombezug aus den vorgelagerten Netzebenen, weswegen die Zahlung von vermiedenen Netzentgelten an diese dezentralen Erzeuger eingeführt wurde. Diese Vergütung wird jedoch durch die Verabschiedung des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes mit der dazugehörigen Abschmelzung und Umstellung der Berechnung der vermiedenen Netzentgelte sukzessive abgeschafft. Die Abschaffung betrifft vor allem nicht-EEG-Anlagen und somit steuerbare Erzeuger.

Die wesentliche Begründung für die Abschaffung war, dass die zunehmende dezentrale Erzeugung, inklusive des Ausbaus der erneuerbaren Energien, zu keiner Netzentlastung führe, sondern zu einer -belastung. Es stellt sich somit die Frage, inwiefern steuerbare Erzeugung wie KWK-Anlagen im Verteilnetz die Netze entlasten und ob eine Vergütung für diese Entlastung systemisch und ökonomisch zu rechtfertigen ist. Das schrittweise Vorgehen im Rahmen der Studie ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Schrittweises Vorgehen zur Bearbeitung der Studie

Zunächst wird basierend auf einer Literaturrecherche ein Überblick über den aktuellen regulatorischen Rahmen sowie relevante Veröffentlichungen zur Relevanz und Ausgestaltungsmöglichkeiten der vermiedenen Netzentgelte gegeben. Hieraus werden Forschungslücken abgeleitet.

Danach werden anhand historischer Last- und Erzeugungsdaten Analysen für verschiedene Verteilnetze durchgeführt. Zuerst wird untersucht, ob für die Netzdimensionierung von den niederen Spannungsebenen zur vorgelagerten Netzebene der Leistungsbezug oder die -rückspeisung relevant sind.

Diese Daten werden dann kombiniert mit den Erzeugungsgängen der jeweiligen KWK-Anlagen, um zu eruieren, inwiefern KWK-Anlagen den Leistungsbezug aus dem vorgelagerten Netz und somit die erforderliche Netzdimensionierung reduzieren. Zuletzt werden Analogien zwischen vNE und anderen Vergütungsmechanismen untersucht, diskutiert und beziffert.