11.07.2023

Trans4ReaL beim Symposium der Forschungsnetzwerke Energie

Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsnetzwerke Energie haben sich zum Ziel gesetzt, Forschenden rund um das Thema Energie eine Austauschplattform zu bieten. Mittlerweile existieren neun Netzwerke zu folgenden Themen:

  • Bioenergie
  • Erneuerbare Energien
  • Flexible Energieumwandlung
  • Gebäude und Quartiere
  • Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen
  • Start-ups
  • Stromnetze
  • Systemanalyse
  • Wasserstoff

Für die individuellen Forschungsnetzwerke gab es in den letzten Jahren regelmäßig Veranstaltungen, bei denen eine Vernetzung innerhalb dieser stattgefunden hat (so z. B. der Wasserstoff-Dialog im November 2022 beim Forschungsnetzwerk Wasserstoff). Nun fand am 13. und 14. Juni das erste gemeinsame Symposium aller Forschungsnetzwerke Energie statt.

In Form von Vorträgen, Workshops und Posterbeiträgen konnten die Teilnehmenden der Netzwerke andere über ihre Arbeit informieren und die Expert:innenplattform gegebenenfalls auch nutzen, um Inhalte für die eigenen Projekte zu generieren. Im Zuge dessen wurde von der FfE im Kontext des Projekts Trans4ReaL ein Workshop zum Thema Elektrolysebetriebsweisen angeboten, der u. a. auch dargestellt hat, welche Betriebsweisen einige der Reallabore der Energiewende verfolgen.

Elektrolysebetriebsweisen: Systemperspektive vs. Akteursperspektive

Der Blick auf die Betriebsweise von Elektrolyseuren aus Sicht der Energiesystemanalyse und aus Sicht der Akteuren ist sehr unterschiedlich. Während die Energiesystemanalysen kurzfristig für die Wasserstoffherstellungsanlagen bis 2030 maximal 3000 Volllaststunden sehen, planen potenzielle Elektrolysebetreiber – und so auch der Großteil der entsprechenden Akteure in den Reallaboren – mit deutlich mehr Stunden. Diese Diskrepanz sollte im Workshop aufgegriffen und den Teilnehmenden deutlich gemacht werden.

Im Workshop wurden die Personen in zwei Gruppen eingeteilt, die mithilfe einer Beschreibung des Ziels der Elektrolyse entweder die Perspektive des Systems oder tatsächlicher Akteure eingenommen haben. Die Teilnehmenden des Workshops waren vorwiegend Forschende und viele von ihnen auch im Forschungsnetzwerk Wasserstoff aktiv. Damit ist das Vorwissen generell als hoch einzuordnen. In den Diskussionen wurde deutlich, dass auch beide Perspektiven – je nach Vorprägung – auch bereits bei den Teilnehmenden verankert waren.

Im Vorfeld der Veranstaltung wurden drei potenzielle Elektrolysebetreiber in den Reallaboren zu ihren geplanten Fahrweisen befragt. Je nach Einzelfall liegen die anvisierten Volllaststunden bei mittelfristig mindestens 3000. Die Stromlieferung soll dabei jeweils mit Power Purchase Agreements (PPAs, Stromlieferverträgen) so zusammengestellt werden, dass sogenannte Renewable Fuels of Non-Biological Interest (RFNBOs, nach Definition der Europäischen Union) hergestellt werden. Als potenzielle Nebenerlösquelle ziehen zwei der drei Befragten auch Systemdienstleistungen in Betracht, wobei die tatsächlich Ausgestaltung noch unklar ist.

Auch im weiteren Verlauf des Projekts wird sich die FfE dem Thema Betriebsmodelle von Elektrolyseuren widmen und erörtern, wie Elektrolyse gut in das Energiesystem integriert werden können.