03.12.2019

Neuer Beitrag zur Ökobilanz von strombasierten, synthetischen Kraftstoffen veröffentlicht

Veröffentlichung im ew – Magazin für die Energiewirtschaft im August 2019

Der Verkehrssektor hinkt den vorgegebenen Zielen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen hinterher. Effektive Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen sind deshalb dringend notwendig. In diesem Zusammenhang wird der Fokus in der politischen und öffentlichen Debatte – neben der Elektromobilität – zunehmend auf strombasierte, synthetische Kraftstoffe gelegt. Allerdings besteht derzeit noch kein Konsens darüber, welche der zahlreichen Alternativen am sinnvollsten ist. Damit ein Vergleich gelingen kann, ist es unbedingt notwendig, eine geeignete Methode zur Bewertung der Umweltwirkung zu wählen. Die Ökobilanz stellt eine solche Methode dar und ist in vielen Bereichen bereits etabliert, um Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu untersuchen. Doch bedeutet das gleichzeitig auch, dass sich Ergebnisse aus verschiedenen Studien direkt miteinander vergleichen lassen?

Abbildung: Historischer Verlauf der Anzahl an Publikationen im Bereich LCA und alternative Kraftstoffe. Relevante Publikationen, die weder der Gruppe der strom- noch biomassebasierten Kraftstoffe zugeordnet werden konnten, wurden der Gruppe "Andere" (nicht dargestellt) zugeordnet.

Diese Fragestellung haben wir in einer umfassenden Studie untersucht, die in der Fachzeitschrift „ew – Magazin für die Energiewirtschaft“ 7-8/2019 unter dem Titel „Ökobilanz strombasierter synthetischer Kraftstoffe: worauf es ankommt“ erschienen ist. Darin werden 23 Publikationen, die Ergebnisse für eine Ökobilanz strombasierter synthetischer Kraftstoffe im Verkehrssektor ausweisen, hinsichtlich wichtiger methodischer Annahmen analysiert. Es wird deutlich, dass aufgrund der Vielzahl von Annahmen und Rahmenbedingungen ein Vergleich zwischen Studien und Kraftstoffen nur dann möglich ist, wenn Annahmen und Daten transparent dargelegt werden und der methodische Rahmen einheitlich gewählt ist.

Der Herausforderung methodische Rahmenbedingungen mit den Umsetzungsprojekten der Förderinitiative Energiewende im Verkehr (EiV) abzustimmen und diese so weit wie möglich zu harmonisieren, wird im Projekt „Begleitforschung Energiewende im Verkehr“ (BEniVer) – Förderkennzeichen 03EIV116C – mit der Veröffentlichung eines Methodik-Leitfadens und einer modularen, flexiblen und integrativen Methodik begegnet.