01.02.2023

Netzdienliches Laden von Elektrofahrzeugen: Konzepte aus dem Projekt unIT-e²

Im Projekt unIT-e² wird eine breite Palette an Use Cases umgesetzt und erprobt, wobei jedes der vier Cluster thematische Schwerpunkte setzt. Eine Ausnahme bilden die Anwendungsfälle für die netzdienliche Beeinflussung von Ladevorgängen: alle vier Cluster haben hierfür ein Konzept ausgearbeitet. Während diese ein gemeinsames Ziel haben, nämlich dem Netzbetreiber ein Instrument für das Lösen von Netzengpässen zu bieten, unterscheiden sich die Ausarbeitungen jedoch im Detail. Mit diesem Konzeptpapier sollen die Umsetzungsvarianten aus unIT-e² zunächst vorgestellt und dann verglichen werden. Damit werden Ansätze zur konkreten technischen Umsetzung geliefert, die als Input für die Branchendiskussion dienen sollen.

Die Umsetzungskonzepte unterscheiden sich im Detail

Bezüglich der konzeptuellen Umsetzung lässt sich feststellen, dass die Anwendungen unter verschiedenen Rahmenbedingungen umgesetzt werden. Alle Cluster betrachten die Umsetzung von Vorgaben des Netzbetreibers am Einfamilienhaus, während Cit-E-Life zusätzlich die Umsetzung in Mehrparteienhäusern und Harmon-E die Umsetzung am Industriestandort betrachtet. Der Use Case wird in Cit-E-Life, Harmon-E und Heav‑E als kurative Maßnahme umgesetzt. Sun-E erprobt für den Use Case sowohl die präventive als auch die kurative Umsetzung. Während das Konzept von sun-E und Heav-E eine verpflichtende Teilnahme vorsieht, soll das Konzept in Harmon‑E zunächst auf freiwilliger Basis fungieren. Die Entschädigung soll in zwei Clustern, wie derzeit im § 14a EnWG vorgesehen, über eine einheitliche Reduktion der Netznutzungsentgelte erfolgen. Heav-E dagegen sieht eine pauschale Vergütung für die Bereitstellung der Flexibilität vor. Abbildung 1 zeigt die Konzepte bezüglich der konzeptuellen Ausgestaltung auf. Im Konzeptpapier werden weiterhin die technischen Umsetzungen verglichen und zudem die konkreten Weiterentwicklungen gegenüber dem Status-Quo der Konzepte untersucht.

Abbildung 1 Vergleich der Konzepte bezüglich konzeptueller Parameter

Ergänzung der Mechanismen um eine marktliche Komponente in Ausarbeitung

Dieses Konzeptpapier zeigt Umsetzungsoptionen für die netzdienliche Steuerung von Ladevorgängen von Elektrofahrzeugen auf, die grundsätzlich mit dem Vorschlag der BNetzA aus dem Festlegungsentwurf zusammenpassen. Das unIT-e²-Konsortium beschäftigt sich intensiv mit den Fragestellungen für einen erfolgreichen Hochlauf der Elektromobilität, wobei attraktive Geschäftsmodelle mit den Anforderungen der Stromnetze in Einklang gebracht werden sollen. Neben der Ausgestaltung netzdienlichen Ladens werden auch Konzepte für marktbasierte Flexibilitätsbeschaffung diskutiert. Die Konzepte und Ergebnisse sollen kontinuierlich in die Branchen-Diskussion eingebracht werden.

 

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