23.10.2013

Möglichkeiten und Grenzen des europäischen Verbundsystems – eine empirische Analyse für den deutschen Kraftwerkspark

Vortrag und Tagungsbeitrag von Christoph Pellinger, Manuel Sutter und Tobias Schmid beim 45. Kraftwerkstechnischen Kolloquium der TU Dresden, 15.-16. Oktober 2013

Vom 15. bis 16. Oktober 2013 fand im Congress Center Dresden das 45. Kraftwerkstechnische Kolloquium statt. Die FfE war auf der diesjährigen Veranstaltung gleich mit zwei Beiträgen vertreten.

Abstract Beitrag 1

Für die Modellierung der Residuallast rücken neben den  Ausbauszenarien für erneuerbare Energien auch der internationale Stromhandel und der Ausbau der Kuppelstellenkapazitäten immer weiter in den Vordergrund.

Auf Basis einer Reihe von Datenquellen wird eine Methodik vorgestellt, um den zukünftig zu erwartenden Residuallastverlauf in Deutschland, unter Berücksichtigung des grenzüberschreitenden Handels, empirisch zu modellieren. Die Besonderheit des Ansatzes liegt darin, dass die Berechnungen auf frei verfügbaren Datenquellen beruhen und einfach modifizierbar sind; somit wird ein Open-Source-Ansatz verfolgt. Folgende Daten finden Eingang in die Berechnung:

  • Kuppelstellenkapazitäten (entsoe.net)
  • Lastverlauf (entsoe.eu)
  • Einspeisung aus Wind und Photovoltaik (Transparenzplattform der EEX)
  • Day-Ahead gehandelte grenzüberschreitende Lastflüsse (entsoe.net)

Der Residuallastverlauf wird für verschiedene Szenarien des grenzüberschreitenden Austauschs und Ausbaus erneuerbarer Energien ermittelt. Durch die Verknüpfung von Residuallastverlauf mit den Mindeststillstands-/ und Mindestbetriebszeiten für Kraftwerke kann die Anzahl der zu erwartenden Start-/Stop-Vorgänge und die Vollaststunden für verschiedenen Szenarien ermittelt werden. Aus den Ergebnissen wird die Bedeutung des grenzüberschreitenden Austauschs für die deutsche Energiewirtschaft deutlich.

Abbildung: Vollaststunden und Anzahl der Start/Stop-Vorgänge je Residuallastklasse mit Berechnungsmethode RLG (links) und RLG 2.0 (rechts).

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