Kurzstudie Power-to-X
Ermittlung des Potenzials von PtX-Anwendungen für die Netzplanung der deutschen ÜNB
Der Entwurf des Szenariorahmens zum Netzentwicklungsplan (NEP) 2030 (Version 2019) soll auch die künftige Entwicklung der Sektorkopplungsoptionen Power to-Gas und Power-to-Heat berücksichtigen. Dabei ergibt sich für die verschiedenen PtX-Produkte ein hohes Maß an theoretischem Substitutionspotenzial, welches der zu erwartenden installierten PtX-Leistung (siehe Abbildung 1) gegenübersteht. Als maßgebliches Instrument für den zu erwartenden Power-to-Heat-Leistungszubau wird § 13 Abs. 6a EnWG gesehen. Die darin veranschlagten 2 GW in den Netzausbaugebieten dienen zur Reduzierung der Abregelung von Anlagen erneuerbarer Energien (EE) und werden aufgrund der geringen spezifischen Kosten als in bestehenden Fernwärmenetzen integriert angenommen. Neben diesen 2 GW Leistung an Zubau werden noch Bestandsanlagen und geplante Projekte in Höhe von rund 1,3 GW berücksichtigt. Die zu erwartende Power-to-Gas-Leistung ergibt sich aus der Diskussion des akzeptierten EE-Erzeugungspotenzials sowie des zu erwartenden Stromverbrauchs zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland. Dabei gilt aus Sicht der Ressourceneffizienz und möglicherweise beschränkter EE-Potenziale die Prämisse, Strom in erster Linie möglichst effizient – und somit direkt – zu verwenden. Aus Gründen der Technologieentwicklung und der Anwendung in speziellen Bereichen (bspw. Wasserstoffeinsatz in der Industrie) beziffert sich das PtG-Szenario auf eine Bandbreite von 1 bis 3 GW im Jahr 2030. Im Allgemeinen steht nicht zur Debatte, ob ein CO2-neutraler chemischer Brennstoff langfristig benötigt wird, jedoch besteht in Bezug auf den Produktionsstandort (innerhalb oder außerhalb Deutschlands) der dafür notwendigen Anlagen im Hinblick auf 2050 Diskussionsbedarf.
