Wie funktioniert die Merit Order?
Wegen des starken Anstieges der Strompreise aufgrund des Ukrainekrieges wird der Preisbildungsmechanismus europäischer Strommärkte, die Bildung eines Einheitspreises auf Basis der Angebotskurve der Erzeuger (Merit Order), intensiv diskutiert. Im Rahmen dieser Diskussion wurde durch die deutsche Bundesregierung bereits eine Abschöpfung von sogenannten „Übergewinnen“ bestimmter Stromerzeuger beschlossen. Die hierdurch erreichten Einnahmen sollen für Entlastungen der Verbraucher genutzt werden, um die Folgen der hohen Strompreise abzufedern.
Jedoch auch langfristig steht der Mechanismus in der Kritik, mit einem zunehmenden Anteil Erneuerbarer Energien eine Deckung der Fixkosten nicht ausreichend sicherzustellen. Zudem wird in Frage gestellt, ob der Zubau von Back-Up Kapazitäten ausreichend angereizt wird, welche zur Bedarfsdeckung in den Zeiträumen benötigt werden, in denen die Stromerzeugung aus Wind- und Solarkraft nicht ausreichen.
Die folgende Infografik beschreibt den Preisbildungsmechanismus und diskutiert die Fragestellung, ob und inwiefern kurz- oder langfristig Anpassungen im Marktdesign notwendig sein könnten.
Weitere Informationen
- Veränderungen der Merit Order und deren Auswirkungen auf den Strompreis
- Merit Order der konventionellen Kraftwerke in Deutschland (2018) – FfE München
- Das Merit-Order-Dilemma der Emissionen – FfE München
- Deutsche Strompreise an der Börse EPEX Spot in 2021 – FfE München
- Deutsche Strompreise an der Börse EPEX Spot in 2020 – FfE München