12.06.2023

Energiegemeinschaften und die Rolle des Prosumers

Ökonomische und regulatorische Überlegungen zu verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten

Energiegemeinschaften versprechen neue Möglichkeiten, Bürger:innen für die Energiewende zu gewinnen und neue Flexibilitäten für eine Reduktion der Netzausbaukosten zu erschließen. Eine Form dieser Energiegemeinschaften, die insbesondere durch das Aufkommen neuer Technologien wie Blockchain in den Fokus gerückt sind, sind lokale Energiemärkte. Die Idee dahinter ist, dass Erzeugung und Verbrauch direkt vor Ort auf einem lokalen Markt gehandelt werden. In der Theorie ließen sich durch den direkten Peer-to-peer-Handel unter Nachbarn auch die Aufschläge und Ineffizienzen umgehen, die durch die Vermarktungskette über die Strombörse entstehen.

PEAK, Energiegemeinschaften, Ineffizienzen, Prosumer
Abbildung 1: Weg des Stroms vom Erzeuger zum Verbraucher

Und obwohl in der RED II und der IEMD die Europäische Union die Realisierung solcher Energiegemeinschaften fordert, stehen diese Projekte in Deutschland noch enormen regulatorischen Hürden gegenüber.

Mit dem Diskussionspapier „Energiegemeinschaften und die Rolle des Prosumers“ aus dem Projekt PEAK (FKZ: 03E16035F) wollen wir die notwendigen Prozesse und Verpflichtungen beleuchten, die Prosumer bei Teilnahme eines lokalen Energiemarkts erfüllen müssen und welche Kosten dabei für sie entstehen. Durch eine Gegenüberstellung mit den möglichen Effizienzgewinnen durch den Verzicht auf Intermediäre versuchen wir die finanzielle Attraktivität solcher Marktmodelle für verschiedene Gruppen von Prosumern herauszuarbeiten.

Außerdem skizzieren wir eine Möglichkeit, die wesentlichen Vorteile von Energiegemeinschaften zu nutzen, die bereits mit der heutigen Regulatorik konform ist und liefern Handlungsempfehlungen, um die regulatorischen und technischen Voraussetzungen für Energiegemeinschaften in Deutschland signifikant zu verbessern.