Emissionsbewertung von Strom: Mix- vs. Grenzkraftwerksmethode
Vortrag und Paper auf der „15th International Conference on the European Energy Market (EEM)” in Lodz, Polen
CO2-Emissionsfaktoren von Strom können mithilfe der Strommix- oder der Grenzkraftwerksmethode quantifiziert werden. Während die Strommix-Methode einen beschreibenden Ansatz darstellt, ist die Grenzkraftwerksmethode folgenorientiert und bildet Systemeffekte ab. Bedingt durch Mechanismen des deutsch-österreichischen Strommarktes resultieren die beiden Methoden zum Teil in entgegengesetzten stündlichen Emissionsfaktoren für Strom (vgl. Abbildung).
Somit hat die Wahl der Methode einen starken Einfluss sowohl auf die Bewertung von Effizienz- und Elektrifizierungsmaßnahmen als auch auf die Entwicklung emissionsoptimierter Lastmanagement-Strategien. Während die Strommix-Methode das aktuelle Energiesystem beschreibt und den Anteil der Erneuerbaren Energien (EE) gut reflektiert, zeigt die Grenzkraftwerksmethode die Zeiten von EE-Überschüssen auf und quantifiziert marginale Systemeffekte. Die Residuallast 2.0 kann als ergänzender Indikator dienen, um zusätzlich Informationen über die Menge der EE-Überschüsse zu erhalten.
Wenn aber große Laständerungen und eine Langzeitperspektive Berücksichtigung finden sollen, ist ein umfassenderer Bewertungsansatz basierend auf zusätzlichen Simulationen des Energiesystems notwendig. Die Analyse von Systemeffekten verschiedener CO2-Verminderungsmaßnahmen mithilfe eines umfangreichen Modellierungsansatzes ist Gegenstand des Projekts „Dynamis„.
Das dazugehörige Paper ist nun über die IEEE verfügbar.
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