25.01.2017

Die Grenzen der Elektrifizierung – Analyse und Bewertung von Green Fuels als Ergänzung zu Strom im dekarbonisierten Energiesystem

Beitrag von Claudius Köckhuber, Andrej Guminski und Serafin von Roon in der et – Energiewirtschaftliche Tagesfragen, Ausgabe 08/2017

In Wissenschaft und Politik gilt die Elektrifizierung des Endenergieverbrauchs, in Kombination mit dem Ausbau regenerativer Stromerzeugungstechologien, als Kernelement der Treibhausgasverminderung bis 2050. Der Einsatz von Strom hat jedoch seine Grenzen. Deshalb werden Green Fuels als Energieträger benötigt, um fossile Brennstoffe dort zu ersetzen, wo der Einsatz von Strom technisch oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Neben Gestehungskosten und Treibhausgasemissionen entscheiden acht weitere Kriterien darüber, ob sich ein Green Fuel auf dem Markt durchsetzen wird. Brennstoffe aus Biomasse werden aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten kaum Chancen auf eine erfolgreiche Etablierung in energiewirtschaftlich relevanten Dimensionen haben. Biodiesel zweiter Generation schneidet besser als jeder andere Green Fuel ab, weitere Brennstoffe wie Methanol oder Fischer-Tropsch-Kraftstoffe sind vielversprechende Alternativen.

Langfristig besitzen strombasierte Brennstoffe aufgrund des hohen Mengenpotenzials und des Technologie-Fortschritts die größten Entwicklungspotenziale.

Abbildung: Heutige und mögliche zukünftige Nutzungspfade von erneuerbaren Brennstoffen