08.11.2022

Die Akteursperspektive im Projekt TransHyDE-Sys

Das Wasserstoff-Leitprojekt TransHyDE untersucht u. a. die prospektive Wasserstoff-Transport-Infrastruktur in Deutschland. Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsvorhaben ist im April 2021 gestartet und wird durch ein Konsortium aus über 50 Mitgliedern bearbeitet. Die FfE ist in dem Teilverbund Systemanalyse (TransHyDE-Projekt Sys) an dem Projekt beteiligt. Der inhaltliche Schwerpunkt der FfE liegt dabei unter anderem in der Infrastrukturentwicklung aus Akteursperspektive.

Entwicklung einer Definition: Was ist die Akteursperspektive?

Der Betrachtung vorangehend steht eine Definition des Begriffes „Akteursperspektive“. Die Akteursperspektive ist insbesondere in Abgrenzung zur Systemperspektive zu sehen, deren Betrachtung hinsichtlich der Infrastrukturentwicklung in einem gesonderten Arbeitspaket im Projekt TransHyDE-Sys unter Leitung des Fraunhofer IEE erfolgt. Auf diese Weise können die Ergebnisse beider Perspektiven miteinander verglichen und kontrastiert werden, und die Analysen beider Perspektiven können zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Infrastrukturentwicklung kombiniert werden.

Die Entwicklung der Definition erfolgt in einem mehrstufigen iterativen Prozess im Kreise der Projektbeteiligten des zweiten Arbeitspakets von TransHyDE-Sys.

Von der Systemperspektive ausgehend diskutiert die FfE in einem ersten Schritt im Rahmen eines Workshops intern, welche Eigenschaften die Akteursperspektive ausmachen. Weiterer Schwerpunkt der Diskussionen war die tatsächliche Benennung der Akteur:innen innerhalb der verschiedenen Sektoren und wodurch sie sich charakterisieren.

Die im internen Workshop entwickelte Definition dient als Grundlage, um im Anschluss in eine breitere Diskussion mit den im Projekt involvierten Partner:innen zu treten. Aus der Diskussion mit der Industrie und weiteren Forschungspartnern im Rahmen eines gemeinsamen Workshops geht schließlich die Definition der Akteursperspektive hervor.

Definition der Akteursperspektive

Die Akteursperspektive definieren wir im Projekt TransHyDE-Sys wie folgt:

Die Akteursperspektive im Kontext der Transformation des Energiesystems ist geprägt durch unterschiedliche Ziele, Motivationen und Ressourcen der beteiligten und betroffenen Personen und Institutionen. Von ihrem Standpunkt aus treffen die Akteur:innen* auf der Basis eingeschränkt verfügbarer Information Entscheidungen im Sinne ihrer Interessen mit dem Ziel, ein individuelles wirtschaftliches Optimum unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu erreichen.

 *Als Akteur:in wird die im individuellen Handlungsspielraum entscheidungsbefugte Person angesehen. Diese kann sowohl eine natürliche als auch eine juristische Person sein. Werden die gleichen Interessen verfolgt, kann ebenso ein Zusammenschluss mehrerer Personen eine:n Akteur:in darstellen.