Abstract
Der KEA und der KEV sind in der Fachwelt bekannte und oft benutzte Größen. Der KEV eignet sich als Grobindikator für Umweltbelastungen und ist zur Information für weite Teile der Bevölkerung auf Grund seiner vereinfachenden Darstellung besonders geeignet.
Der KEV umfasst die Energieverbräuche von Produkten oder Dienstleistungen einschließlich ihrer Erzeugung/Erbringung sowie dazu notwendiger vorgelagerter Prozesse. Der nichterneuerbare Energieverbrauch korreliert sehr gut mit wesentlichen Umweltbelastungen, z.B. mit CO2-Emissionen. Anhand einiger Beispielanwendungen wurde die Richtungssicherheit des KEV hinsichtlich verschiedener Emissionsarten untersucht und die Anwendbarkeit für konkrete Entscheidungsfälle nachgewiesen.
Nachfolgend sind Beispielanwendungen aus den Bereichen Haushalte und Konsum dargestellt.
Methodik
Die ganzheitliche Betrachtung von Energieaufwendungen ist bereits seit Jahrzehnten ein Schwerpunktgebiet der Arbeiten an der FfE. Wesentliche Ergebnisse der Arbeiten fanden ihren Niederschlag in der VDI-Richtlinie 4600. Dort wird der "kumulierte Energieaufwand (KEA)", als Summe aller Energieaufwände definiert. Dieser schließt sowohl die prozessspezifischen Verbräuche (KEV) ein als auch diejenigen Aufwendungen, die nicht in einzelnen Prozessen verbraucht werden, sondern im Produkt verwertbar gespeichert bleiben (z.B. Heizwert von Holz in Möbeln oder von Erdöl, das in Kunststoff gebunden ist). Um den KEV als Kenngröße für eine breite Bevölkerungsschicht zu etablieren, ist es notwendig, die beim KEA relativ freie Definierbarkeit von Rahmenbedingungen einzuschränken. So einigte man sich auf folgende Punkte:
Definition KEV:
KEV: Kumulierter Energie-Verbrauch. Die Summe aller Primärenergien zur Herstellung und Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung inklusive aller Vorketten, jedoch ohne die stofflich genutzten Energieträger wie z.B. Holz für Bauzwecke oder Erdöl für Kunststoffe. Diese stofflichen Aufwendungen werden im KEV nicht verbucht, sondern ihre Masse ist in einer Rohstoffbilanz extra zu erfassen. Ebenso werden Aufwendungen zur Entsorgung nicht in den KEV einbezogen.
Der KEV unterscheidet sich damit vom kumulierten Energie-Aufwand (KEA) nach der VDI-Richtlinie 4600 vor allem darin, dass nur die Energiemengen einbezogen sind, die energetisch genutzt ("verbraucht") wurden. Der KEA rechnet dagegen auch die stofflich genutzten Energiemengen mit ein, da diese - ungeachtet ihrer energetischen oder stofflichen Nutzung - gefördert bzw. bereitgestellt ("aufgewendet") werden müssen, und durch ihren Heizwert die gesamten Primärenergieaufwendungen erhöhen. Im KEA sind auch die Entsorgungsaufwände enthalten, wobei hier auch Gutschriften für z.B. Energierückgewinnung aus stofflich genutzten Energieträgern (Holz, Kunststoffe...) eingerechnet werden.
Durch die unterschiedlichen Definitionen stellt der KEA eine Größe mit starkem Ressourcenbezug dar, der KEV mit Emissionsbezug.
Im Rahmen des Projektes wurden von der FfE folgende Beispielanwendungen aufbereitet:
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Vergleich Glühlampe / Kompaktleuchtstofflampe
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Vergleich Waschmaschinen mit / ohne Warmwasseranschluß
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Vergleich von Müllentsorgungsvarianten
Folgen Sie den Links, um zu Kurzzusammenfassungen der Ergebnisse zu den einzelnen Beispielanwendungen zu gelangen.
Grundlagen für die KEV-Werte wurden teils älteren Studien entnommen und unter Nutzung der an der FfE vorhandenen Datenbasis aktualisiert.
Links und Downloads |
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Auftraggeber: Umweltbundesamt (UBA) Berlin: http://www.umweltbundesamt.de |
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Projektleitung: Forschungsstelle für Energiewirtschaft, München: http://www.ffe.de
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Projektpartner: Ecofys GmbH, Köln: http://www.ecofys.de |
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Projektpartner: Ifeu Heidelberg: http://www.ifeu.de |
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Projektpartner: Institut für angewandte Ökologie, Darmstadt: http://www.oeko.de |
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Internes Review: Universität Karlsruhe: http://housing.wiwi.uni-karlsruhe.de |