14.01.2021

Betrachtung der Umsetzung des Bidirektionalen Lademanagements im Kontext von Vehicle-to-Home (V2H)

Im Rahmen des Bidirektionalen Lademanagement (BDL)-Projekts haben die Konsortialpartner BMW, Bayernwerk, Keo, Kostal und Tennet zusammen mit der FfE ein Positionspapier zum Use Case Vehicle-to-Home (V2H) mit Fokus auf der Eigenverbrauchserhöhung verfasst.

Im Positionspapier werden relevante Themen im Bereich der Regulierung aufgezeigt, um bidirektionale Elektrofahrzeuge sinnvoll und umfänglich in das Energiesystem integrieren zu können. Hauptfokus liegt hierbei auf dem Anwendungsfall der Eigenverbrauchserhöhung, bei dem das Elektrofahrzeug als Zwischenspeicher für selbsterzeugte Energie dient. Durch die Zwischenspeicherung und den Eigenverbrauch des selbsterzeugten, günstigeren Stroms kann teurerer Netzbezug vermieden werden. Basis dieses als auch aller anderen Anwendungsfälle ist es, auf sichere, interoperable und standardisierte Kommunikationstechnologien aufzusetzen. Neben OCPP (Open Charge Point Protocol) zur Kommunikation zwischen Wallbox und Betreiberbackend stehen EEBUS (als Applikationsprotokoll auch im Smart Meter Gateway) und das intelligente Messsystem (iMSys) für die lokale Kommunikation im Zentrum des Projektes.

Gerade aus Kundensicht steht der wirtschaftliche Faktor, also die Reduktion der Strombezugskosten, aber auch die Senkung der CO2 –Emissionen, im Vordergrund. Durch umfangreiche Analysen konnte sowohl die CO2– und kostenmindernde Wirkung von PV-Anlagen als auch die von Elektrofahrzeugen nachgewiesen werden (siehe Projekt Dynamis). Das Zusammenspiel und die Bewertung aus Kunden- und Systemsicht von uni- und bidirektionaler Ladesteuerung in Verbindung mit einer EEG-Anlage werden nun im BDL-Projekt vorgenommen.

Das Positionspapier thematisiert vorbereitend hierzu zuerst die sinnvollen regulatorischen und gesetzlichen Änderungen im Use Case Eigenverbrauchserhöhung. Hierbei wurden folgende Themenbereiche identifiziert und Herausforderungen wie auch Lösungsansätze diskutiert:

  • die technischen Anschlussbedingungen
  • die Messwerterfassung
  • die Kommunikation am Netzanschlusspunkt
  • das Marktmodell für Prosumeranlagen
  • die Teilnahme am Einspeisemanagement/Redispatch
  • Netzentgelte, Netzumlagen, Abgaben und Steuern
  • Effekte auf den Finanzierungsrahmen der Umlagen und Abgaben

Bei der Erstellung des Positionspapiers haben auch die Verbundpartner des BDL-Projektes mitgewirkt.

  • Dr.-Ing. Mathias Müller
    Ehemaliger Leiter Verteilnetze und Elektromobilität