Zur Abschätzung des Primärenergiefaktors und des CO2-Äquivalentemissionsfaktors von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen wurde in früheren Forschungsarbeiten der FfE der "Verdrängungsmix"-Ansatz entwickelt. Es handelt sich um einen vereinfachten Ansatz, der die Umweltauswirkungen des Stromerzeugungsmixes bewertet, der durch zusätzliche (marginale) Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen verdrängt werden kann.
In dieser Studie wird der Ansatz weiterentwickelt, insbesondere wird ein erweiterter Datensatz verwendet, für alle Länder werden Stromimporte bilanziert und es werden Netzverluste sowie die Emissionen der Vorkette miteinbezogen.
In der Studie werden der Primärenergiefaktor und der CO2-Äquivalentemissionsfaktor für jedes Land der EU-28 auf Grundlage des Verdrängungsmixes berechnet. Dieser Verdrängungsmix entspricht einer Stromerzeugung ohne der Erzeugung mit Einspeisevorrang, z. B. Strom aus Erneuerbaren Energien.
Da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Laufwasser die geringsten variablen Kosten hat, speisen diese so viel Strom ein, wie witterungsabhängig möglich ist. Auch Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sind im Verdrängungsmix ausgeschlossen, da davon ausgegangen wird, dass sie nicht durch neue KWK-Anlagen verdrängt werden. Alle anderen Anlagen werden entsprechend ihrem Anteil an der Gesamterzeugung nach Ländern in den Verdrängungsmix einbezogen.
Die Ergebnisse für die EU-28 sind in Abbildung 1 dargestellt. Details sind dem Bericht zu entnehmen.
Abbildung 1: Resultierende Primärenergiefaktoren für Strom der EU-28 einschließlich Netzverluste nach dem Verdrängungsmixverfahren bezogen auf die unteren Heizwerte
Abbildung: Vergleich der Zusammensetzung des Erzeugungsmixes mit dem Verdrängungsmix in der europäische Union sowie für Verdrängungsmix resultierender Primärenergiefaktor und CO2-Äquivalentemissionsfaktor