München, 19. April 2013
Am Donnerstag den 18. April 2013 erreichte die eingespeiste Leistung aus den erneuerbaren Energien Windkraft und Photovoltaik in Deutschland einen neuen Höchstwert von 35,9 GW. Damit wurde der Einspeiserekord des letzten Jahres vom 14. September um mehr als 10 % übertroffen. Erzeugungsspitzen in dieser Größenordnung beeinflussen nicht nur die Netzauslastung und den Einsatz von konventionellen Kraftwerken in Deutschland, sondern auch in den angrenzenden Ländern im europäischen Verbundsystem.
Das Maximum des letzten Jahres der Einspeisung aus den erneuerbaren Energien Wind und Photovoltaik trat am
Wie am 14. September 2012 führte dies zu einer temporären Reduktion der Leistung aus konventionellen Kraftwerken (vgl. Abbildung 1) trotz gleichzeitig auftretendem Tagesmaximum der Verbraucherlast.
Abbildung 1: Tatsächlich eingespeiste Leistung aus Windkraft und Photovoltaik in Deutschland und resultierender Exportsaldo am 18.4.2013 Quellen: EEX Transparency in Energy Markets, 2013, entsoe.net – the transparency platform of ENTSO-E, 2013
Der resultierende Exportsaldo des gemessenen grenzüberschreitenden Lastflusses betrug zu dieser Stunde knapp 6 GW. So fand ein gemessener Stromexport in die Nachbarländer Frankreich, Niederlande, Österreich, Schweiz, Schweden, Polen und Dänemark statt.
Die Vortagesprognose für die Wind- und Photovoltaik-Einspeisung lag mit insgesamt 32,7 GW um 12 Uhr um 3,2 GW unterhalb der tatsächlichen Einspeisung. In Abbildung 2 sind die Leistungsverläufe der Vortagesprognose und in Abbildung 3 der Strompreis am Day-Ahead Markt abgebildet.
Abbildung 2: Geplante Einspeisung aus Windkraft, Photovoltaik und konventionellen Kraftwerken am 18.4.2013 und grenzüberschreitende Handelsflüsse Quellen: EEX Transparency in Energy Markets, 2013, entsoe.net – the transparency platform of ENTSO-E, 2013
Abbildung 3: Strompreis (Day-Ahead) in Deutschland und Österreich (DE/AT), und Frankreich (FR) für 19.4.2013 (moderate Einspeisung aus Wind und PV in Deutschland) und 18.4.2013 (maximale Einspeisung aus Wind und PV in Deutschland)
Wie bereits in der Pressemeldung vom 24. September 2012 beschrieben, zeigt dieses Extremereignis, dass für den Ausgleich von Erzeugungsschwankungen das gesamte europäische Verbundsystem zu berücksichtigen ist.
Seit dem Jahr 2012 wandelt sich das Bild des bilanziellen Exports aus Deutschland, siehe Exportbilanz 2012. Mittlerweile wird nicht nur im Winter sondern auch in allen Sommermonaten bilanziell mehr exportiert als importiert. Grund dafür ist der starke Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland.