11.2020 - 10.2023

Die Zukunft der Sektorkopplung auf kommunaler Ebene – ZuSkE

Der Ausbau erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung als auch die vermehrte Nutzung CO2‑armer Energiequellen in der Wärmeversorgung und im Mobilitätssektor gelten als Schlüsselelemente der Energiewende. Für eine vollumfängliche Dekarbonisierung ist demnach eine Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr notwendig. Viele Entscheidungen zur Ermöglichung von Sektorkopplung werden auf kommunaler Ebene getroffen und sind von lokalen Gegebenheiten abhängig. Dabei spielt die Identifikation möglicher Potenziale als auch die zielgruppenspezifische Kommunikation zwischen kommunalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sowie weiteren Akteuren eine wichtige Rolle.

Webanwendung

Die ZuSkE-Webanwendung vermittelt anschaulich Hintergrundinformationen, visualisiert lokale Gegebenheiten und Potenziale in den Beispielkommunen Berlin, Walldorf und Freilassing und stellt verschiedene Hilfsmittel zur Umsetzung für alle Kommunen bereit.

Zuske - Webapplikation

Das Verbundvorhaben „ZuSkE: Die Zukunft der Sektorkopplung auf kommunaler Ebene (ZuSkE) – gemeinsam gestalten, bewerten und handeln“ zielt daher zum einen darauf ab, kommunale Sektorkopplungsstrategien inter- und transdisziplinär zu entwickeln und zu bewerten. Zum anderen steht eine nutzerzentrierte, partizipative Entwicklung von Kommunikationstools für lokale Akteure im Zentrum des Vorhabens, die Kommunen im Transformationsprozess (und darüber hinaus) unterstützen sollen. Das Projekt wird in Kooperation mit drei Beispiel-Kommunen mit unterschiedlichen regionalen Gegebenheiten durchgeführt. Im Einzelnen sind dies Walldorf (Baden-Württemberg), Freilassing (Bayern) und die Stadt Berlin. Darüber hinaus sind weitere kommunale Akteure wie Netzbetreiber, Energieversorger als auch Bürgerinnen und Bürger und überregionale Multiplikatoren in den Entwicklungsprozess eingebunden. Ziel des Projektes ist es auch, eine Übertragbarkeit der Methodik und des Prozessdesigns auf andere Kommunen sicherzustellen.

Das Vorhaben verfolgt die nachfolgenden Teilziele:

  • Szenarien der Sektorkopplung: Inter- und transdisziplinäre Erarbeitung von kommunalen Sektorenkopplungsszenarien und daraus abgeleitete Handlungsoptionen auf kommunaler Ebene
  • Kommunikation von Sektorkopplungsoptionen: Erforschung und Erprobung von Visualisierungs- und Kommunikationsformen für Energiewendemaßnahmen unter enger Beteiligung (Partizipation) gesellschaftlicher Akteure
  • Akzeptanz der Sektorkopplung: Erforschung von Akzeptanz und Partizipation im Transformationsprozess für die Energiewende
  • Handlungsoptionen der Sektorkopplung: Ableitung von Handlungsoptionen in einer Mehr-Ebenen-Governance mit besonderem Schwerpunkt auf den kommunalen/regionalen Kontext
  • Good-Governance für eine kommunale Sektorkopplung: Identifikation der zentralen Einflussfaktoren für eine kommunale Sektorkopplung sowie Ausarbeitung von Vorschlägen für eine Good-Governance als Rahmensetzung anhand von Ermöglichungs- und Beschränkungsfunktionen
ZuSkE visualisiert die regionale Energiewende - im partizipativen Prozess mit kommunalen Stakeholdern

Die FfE in ZuSkE

Das Teilvorhaben der FfE beschäftigt sich im Rahmen von ZuSkE mit der partizipativen Entwicklung und Erprobung von Webanwendungen zur Visualisierung von Sektorkopplungsstrategien für Kommunen. Dabei werden folgende Forschungsschwerpunkte untersucht:

  • Erhebung und Darstellung von Energieverbrauch und Potenzialen für erneuerbare Energien und Sektorkopplungsoptionen für die drei Praxiskommunen
  • Partizipative Entwicklung von inhaltlichen und visuellen Konzepten zur Kommunikation mit und für kommunale Akteure
  • Bereitstellung frei verfügbarer Webanwendungen
  • Übertragung der Ergebnisse auf andere Kommunen

Neben der FfE sind im Konsortium das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VdW) mit der Zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende vertreten.

Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert (Förderkennzeichen: 03EI5205C).