Vermarktungs-Logik für netzgekoppelte Batteriespeicher
Der Einsatz von Batteriespeichern über verschiedene Strommärkte hinweg (cross-market-optimization) stellt ein wichtiges Geschäftsmodell dar, um Batteriespeicher wirtschaftlich zu betreiben. Eine marktübergreifende Positionierung bietet im Gegensatz zur Teilnahme an einzelnen Märkten nicht nur zusätzliche Erlöspotenziale, sondern stärkt auch die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen im aktuell stark dynamischen Marktumfeld.
Im Auftrag von und in der Zusammenarbeit mit einem Innovations- und Technologiedienstleister wurde eine Vermarktungs-Logik entwickelt, die den Einsatz von Großbatteriespeichern auf den Regelleistungs- und Spotmärkten adressiert. Im Fokus stand hierbei die Analyse geeigneter Märkte und die Entwicklung einer regel-basierten Methode zum sukzessiven Einsatz auf den verschiedenen Märkten basierend auf Opportunitätskosten.
Methodik
- Übersicht der für Batteriespeicher geeigneten Strommärkte in Deutschland, deren Marktparameter, sowie Erstellung einer Zeitachse der Märkte.
- Auflistung der Akteure im Bereich der Batteriespeichervermarktung in Deutschland.
- Entwicklung einer vereinfachten, regelbasierten Methode zur Berechnung vom Markteinsatz basierend auf Opportunitätskosten.
Ergebnis
Abbildung 1 zeigt das Fahrprofil eines Batteriespeichers an einem Beispieltag beim Einsatz auf zwei Märkten. Im Beispiel fährt der Speicher maximal 2 Zyklen pro Tag und positioniert sich zuerst auf dem Day-Ahead-Markt, woraufhin er anschließend in der Intraday Auktion IDA1 optimiert wird. Insgesamt erfolgen zu 13 Viertelstunden Countertrades, wodurch die Erlöse um 22 % gegenüber der reinen Day-Ahead Vermarktung steigen.
Fazit
Schon durch die sequenzielle Vermarktung des Batteriespeichers am Day-Ahead und Intraday Auction Markt können relevante Erlössteigerungen erzielt werden. Durch die entwickelte Vermarktungslogik können zudem die Regelleistungsmärkte inkludiert werden, um zusätzliche Erlöse zu erzielen. Erhebliches Erlöspotential bietet darüber hinaus die Optimierung im kontinuierlichen Handel, bei dem ein einzelnes Lieferfenster mehrfach gehandelt werden kann, und ein Großteil der Transaktionen als virtuelle Trades ohne physikalische Lieferung erfolgt.
Literatur