08.2024 - 10.2024

Preisbildung und zukünftige Preisentwicklungen

Im Rahmen des Projektes „Preisbildung und zukünftige Preisentwicklungen“ ermittelte die FfE zusammen mit der PASM Power and Air Solution Condition GmbH, einer hundertprozentigen Tochter der deutschen Telekom, zukünftige Preisentwicklungen als Grundlage zur Wirtschaftlichkeitsbewertung eines Batteriespeichers. Zusätzlich wurden die wichtigsten Einflussgrößen und Zusammenhänge am Strommarkt anhand historischer Daten aufbereitet, um so sowohl einen Überblick über historische, wie auch zukünftige Entwicklungen zu erhalten.

Vorgehen und wichtigste Erkenntnisse

Zur Bestimmung der zukünftigen Preisentwicklung wurden zunächst Day-Ahead Preise für die drei Stützjahre 2025, 2030 und 2035 im Energiesystemmodell ISAaR berechnet. Hierfür wurde das Trendszenario verwendet, welches den aktuellen Trend des Energiesystems beschreibt und damit die aus Sicht der FfE wahrscheinlichste Entwicklung. Die zu Grunde liegenden Prämissen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie Expertise in allen Bereichen der Energiewirtschaft.

Neben der Abbildung der Verbrauchs- und Erzeugungsseite werden für die Energiesystemmodellierung durch ISAaR zusätzliche Parameter für eine genaue Prognose benötigt. Beispiele sind Brennstoffpreise, Importmengen, Technologieentwicklung und Netzausbau. Diese Parameter werden laufend anhand aktueller Entwicklungen angepasst und bilden auf diese Weise den Trend der Energiesystementwicklung ab.
Das Trendszenario ermöglicht es dadurch, die Systemeigenschaften in dynamischer Entwicklung zu verstehen und die Bewertung von Assets auf dieses Verständnis aufzubauen.

Auf Basis der sich hieraus ergebenden Day-Ahead- und Residuallastprognosen wurden anschließend Intraday- und Primärregelleistungspreise abgeleitet. Zudem wurden auf Basis von Analysen historischer Preise zukünftige Leistungs- und Arbeitspreise am Sekundärregelleistungsmarkt abgeleitet. Für diese Preise wurden relevante statistische Kennwerte ausgegeben und für die dazwischenliegenden Jahre interpoliert.

Zusätzlich wurden grundlegende Zusammenhänge und historische Entwicklungen relevanter energiewirtschaftlicher Märkte analysiert und aufbereitet, insbesondere für den Einsatz von Flexibilitäten. Neben quantitativen Untersuchungen von historischen Preisen wurden insbesondere Einflussgrößen auf die Preisbildung an den Märkten diskutiert und Einschätzungen für die Zukunft gegeben.

An den Regelleistungsmärkten werden dabei keine größeren Änderungen in Höhe und Volatilität der Leistungs- und Arbeitspreise erwartet. Während das Preisniveau an den Spotmärken als relativ stabil angenommen wird, wird weiterhin eine Zunahme der Preisvolatilität erwartet, sowie diese bereits in den letzten Jahren beobachtet werden konnte.