EU-Taxonomie: Projekt zur Schulung und Durchführung von Ökobilanzen zur Bewertung von grünen Investments
Mit dem Ziel, ein Klassizifizierungssystem für nachhaltige Aktivitäten – die sogenannte EU-Taxonomie – zu entwickeln, setzte die Europäische Kommission die Technical Expert Group (TEG) on Sustainable Finance ein. Diese Expertengruppe veröffentlichte im März 2020 ihren Bericht zur EU-Taxonomie, der Empfehlungen über die Ausgestaltung dieser sowie Guidelines für Unternehmen zur Berichterstattung enthält. Für jede Technologie spezifiziert der TEG-Report die Anforderungen, die erfüllt sein müssen, um als grünes Investment klassifiziert werden zu können. Eine wichtige Komponente ist der Product Carbon Footprint (PCF) als Nachweis für die Einhaltung definierter Treibhausgasverminderungskriterien. Der PCF wird in Form einer Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) bestimmt.
In diesem Zuge hat die FfE zusammen mit der EnBW Energie Baden-Württemberg die Bewertung für drei Technologien durchgeführt. Es wurden der PCF von einer Gas-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, einer Schnellladesäule für Elektrofahrzeuge sowie für eine Gasleitung bestimmt und die Ergebnisse mithilfe von Beitrags- und Sensitivitätsanalysen diskutiert.
Neben der Bewertung der Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien stand dabei im Fokus, Mitarbeiter*innen von EnBW in der Durchführung einer Ökobilanz sowie dem Ausweisen der Ergebnisse mithilfe der Vorgaben des Green House Gas Protocols zu schulen. Dazu wurde ein Schulungskonzept entworfen, das neben einer Einführung in die Grundlagen der Ökobilanz, die Diskussion von verschiedenen Datenbanken und Bewertungstools, die Erstellung von Senstivitäts- und Beitragsanalysen sowie die Interpretation der Ergebnisse einer Ökobilanz beinhalten. In regelmäßigen digitalen Terminen wurde das Gelernte diskutiert und ein tieferes Verständnis bei den Mitarbeiter*innen der EnBW geschaffen.