CO₂-Verminderungskosten von Gasen – Entwicklung statischer CO₂-Verminderungskostenkurven
Für eine gesamtsystemisch kosteneffiziente Reduktion der CO2-Intensität der Energieversorgung muss eine sektorübergreifende Betrachtung und Priorisierung von Transformationsschritten erfolgen. Energietechnologien, in denen konventionelle oder erneuerbare Gase eingesetzt werden, stellen dabei potenziell relevante Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen dar.
Im FfE Projekt „CO2-Verminderungskosten von Gasen – Entwicklung statischer CO2-Verminderungskostenkurven“ wurden resultierende Mehr- bzw. Minderkosten durch die Neuinvestition in gasbasierte anstelle von kohle- und erdölbasierte Technologien ermittelt. Hierfür wurde ein spezielles Tool zur Berechnung und Visualisierung von CO2-Verminderungskosten und CO2-Verminderungskostenkurven erstellt.
Die Untersuchungen der CO2-Verminderungskosten wurden sowohl für aktuelle als auch in 2030 erwartete Kostenstrukturen der Energieträger und Technologien durchgeführt. Zudem wurde zwischen resultierenden Kosten aus Akteurs- und Systemsicht unterschieden sowie eine Analyse der Kosten bezogen auf die Relevanz von Fixkosten und variablen Betriebskosten durchgeführt.
Für die Analyse wurden diese Ergebnisse für verschiedene Anwendungsbereiche grafisch aufbereitet (siehe beispielhaft für die aktuellen CO2-Verminderungskosten im Individualverkehr in Abbildung 1). Eine Verzerrung durch Steuern und Abgaben auf Energieträger zeigt sich im Mobilitätsbereich bedingt durch eine höhere Besteuerung von Diesel- gegenüber Gas-Fahrzeugen, welche sich in der linken Abbildung in geringeren Verminderungskosten aus Akteurs- als aus Systemsicht äußern.
Im sektorübergreifenden Vergleich verdeutlichen die Ergebnisse, dass speziell im Bereich der Hochtemperatur-Prozesswärme und des Individualverkehrs sehr hohe CO2-Verminderungskosten vorliegen (siehe CO2-Verminderungskostenkurve für aktuelle Rahmenbedingungen in Abbildung 2). Der Bereich der Niedertemperaturbereitstellung weist hingegen geringe CO2-Verminderungskosten auf, teilweise ist hier sogar mit einer Kostenersparnis durch den Einsatz gasbasierter Technologien zu rechnen.
Bis zum Jahr 2030 ist aufgrund sinkender Kosten für erneuerbare Gase sektorübergreifend mit einer Reduktion der CO2-Verminderungskosten zu rechnen.
Erläuterungen zur Methodik und weitere beispielhafte Ergebnisse der Anwendungsbereiche Individualverkehr, industrielle Wärme und zentrale Strombereitstellung sind der Abschlusspräsentation sowie der bald folgenden Veröffentlichung zu entnehmen.
Zur Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse und als Basis für eine wissenschaftliche Diskussion werden auf dieser Seite sowohl die verwendeten Daten als auch die zugehörigen Quellen bereitgestellt.
Weitere Informationen:
- Veröffentlichung: Kosteneffizienz von fossilen und erneuerbaren Gasen zur CO2-Verminderung im Energiesystem
- Coping with drawbacks of conventional CO2 abatement curves – A case study on fossil and renewable gases
- Dynamis – Dynamische und intersektorale Maßnahmenbewertung zur kosteneffizienten Dekarbonisierung des Energiesystems