Analyse möglicher Versorgungsoptionen für die Dekarbonisierung der Fernwärme in Augsburg
Die Wärmewende ist ein essenzieller Faktor für eine erfolgreiche Energiewende. In städtischen Gebieten inkludiert dies häufig auch eine Transformation der bestehenden Fernwärmeversorgung. Die Stadtwerke Augsburg haben sich das ambitionierte und zukunftsweisende Ziel gesetzt. ihre Fernwärme – sowohl die bestehende Infrastruktur als auch die angeschlossene Versorgung – möglichst kosteneffizient auf klimaneutrale Wärmequellen umzustellen. Aufgrund einer zudem voraussichtlich steigenden Anschlussleistung soll zunächst der benötigte Anlagenausbau auf Basis klimaneutraler Wärmequellen erfolgen. Langfristig sollen auch bestehende Anlagen durch klimaneutrale Wärmeerzeuger ersetzt werden, um zukünftigen Anforderungen an die Fernwärmeversorgung gerecht zu werden und dem eigenen Ziel einer „grünen“ Fernwärme nachkommen zu können.
Ziel der von der FfE durchgeführten Studie war es, realistische und wirtschaftliche Vorschläge für einen geeigneten Erzeugerpark zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung bis 2035, unter anderem auf Basis verschiedener Verbrauchs- und Energiepreisszenarien zu erarbeiten.
Im Rahmen der Analyse wurden folgende Arbeitspakete von der FfE erarbeitet:
- Analyse Status Quo Fernwärmebedarf und erwartete Entwicklungen: Die Daten zum aktuellen Stand und zu zukünftigen Plänen der Fernwärme in Augsburg wurden aufbereitet und analysiert, mit dem Ziel, auf Basis einer geeigneten Lastgangsanalyse die maximal benötigte Leistung bei Normgrenztemperatur abzuleiten und somit die Leistung zu bestimmen, die der Erzeugerpark maximal bereitstellen muss um eine hohe Versorgungssicherheit zu erreichen.
- Szenarienentwicklung: Basierend auf der erwarteten Entwicklung des Fernwärmeabsatzes in Augsburg wurden zwei Bedarfsszenarien festgelegt. Zusätzlich wurden je zwei Strom- und Gaspreisszenarien (moderates Szenario, höheres Szenario) sowie ein CO2-Preisszenario entwickelt. Anhand dieser Szenarien wurden die Verbrauchslastgänge für die Stützjahre 2027, 2031 und das Zieljahr 2035 weiterentwickelt. Für das Jahr 2035 ist zusätzlich ein mögliches Sanierungsszenario in die Lastgänge mit eingeflossen.
- Analyse und Bewertung bestehender Daten zu Potenzialen CO2-armer Wärmequellen: Die bestehenden Potenzialdaten zu CO2-armen Wärmequellen wurden gesichtet, hinterfragt und mögliche, sinnvoll nutzbare Potenziale für Augsburg abgeleitet.
- Ableitung möglicher Entwicklungen der Fernwärmebereitstellung: Als Grundlage für eine Priorisierung möglicher klimaneutraler Anlagen wurde zunächst eine Wirtschaftlichkeitsabschätzung der verschiedenen potenziellen Wärmequellen, basierend auf den resultierenden Wärmegestehungskosten mit und ohne Förderung durchgeführt. Anschließend wurden die Erzeuger unter Berücksichtigung bestehender Anlagen, möglicher Potenziale und weiterer relevanter Aspekte priorisiert und die daraus resultierenden Gesamt- und Wärmegestehungskosten für die Stützjahre berechnet.
Abschließend erfolgte aus den Ergebnissen eine Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Standwerke, welche in den nächsten Jahren durchzuführen sind, damit eine Transformation der Fernwärme erfolgreich initiiert werden kann.
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