29.11.2013 | Pressemeldung

Energiepolitik im neuen Koalitionsvertrag: Power2Heat als ein zentrales Element im Wärmemarkt

München, 29. November 2013

Im aktuellen Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD (Stand 24.11.2013) spielt die Technologie Power2Heat zur Integration der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt eine zentrale Rolle. Power2Heat ermöglicht eine Kopplung des Strom- und Wärmemarkts. Temporäre Übererzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien kann zur Wärmebereitstellung genutzt werden, die ungünstigere Alternative wäre ein Abregeln der Anlagen.

Die FfE hat die Potenziale von Power2Heat in Fernwärmenetzen berechnet, mit folgendem Ergebnis:

  • Theoretisches Potenzial (Maximalwert): Das theoretische Power2Heat Potenzial in Fernwärmenetzen entspricht der deutschlandweiten Summenlast der Fernwärme.
  • Jederzeit verfügbares Potenzial (Minimalwert): Unter der Annahme, dass die Power2Heat Anlagen stets in der Lage sind, mit voller Leistung Strom aus dem Netz zu beziehen, verringert sich das Potenzial. In diesem Fall entspricht das Potenzial der Minimallast eines deutschlandweit aggregierten Fernwärmelastgangs.

Zur Berechnung dieser Potenziale hat die FfE für alle Fernwärmenetze Deutschlands synthetische Fernwärmelastgänge auf Basis der Testreferenzjahre erstellt und deutschlandweit aggregiert (siehe Abbildung 1). Es zeigte sich, dass das theoretische Potenzial bei maximal 39 GW bzw. 119 TWh/a /AGEB-01 13/ liegt. Das jederzeit verfügbare Potenzial beträgt 4,3 GW bzw. 38 TWh/a. Im Jahr 2012 betrug die Ausfallarbeit nach § 11 und § 12 EEG durch Einspeisemanagementmaßnahmen 0,42 TWh /BNETZA-04 12/.

Darüber hinaus stellen dezentrale Power2Heat Technologien, wie Nachtspeicherheizungen, Wärmepumpen und hybride Heizsysteme weitere Power2Heat Potenziale dar, welche im Verbundforschungsvorhaben „Merit Order der Energiespeicher im Jahr 2030“ untersucht werden.

Abbildung 1: Deutschlandweit aggregierter Fernwärmelastgang

Literatur

/AGEB-01 13/      Auswertungstabellen zur Energiebilanz für die Bundesrepublik Deutschland 1990 bis 2012. Berlin: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AGEB), 2013

/BNETZA-04 12/  Monitoringbericht 2012. Bonn: Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen, 2012