18.12.2020

Das Projekt C/sells neigt sich dem Ende entgegen – Ein Blick zurück auf vier ereignisreiche Jahre beim Abschluss-Symposium mit Ministerdialog

Lange wurde auf das große Abschlusssymposium von C/sells hin gefiebert. Geplant war, dass am 15. Dezember 2020 alle am Projekt Beteiligten und Interessierten in der Stuttgarter Reithalle zusammenkommen, um die Erlebnisse des Projekts Revue passieren zu lassen und gewonnene Erkenntnisse zu diskutieren. Das derzeitige Covid-19-Infektionsgeschehen machten ein solches Event jedoch nicht möglich, sodass es im digitalen Format stattfinden musste. Unter der Moderation von Dr. Albrecht Reuter wurden über einen Live Stream aus Büros und Arbeitszimmern der ganzen Bundesrepublik Ergebnisse, Erlebnisse und Erwartungen aus der intensiven Projektarbeit geteilt.

Im Anschluss an die offizielle Begrüßung berichteten die Projektpartner in mehreren Fachvorträgen über Resultate und zentrale Fragen aus den Teilprojekten. Neben Vertretern der Energiewirtschaft sprach unter anderem Prof. Wolfgang Mauch für die FfE über die gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Energiewende. Seine Analysen zum mangelnden Wissenstransfer bei der Digitalisierung der Energiewende erfuhren auch im Veranstaltungs‑Chat große Resonanz. Die Kommunikationshürden sind unter den Projektteilnehmern bekannt und wurden ausgiebig diskutiert. Dabei sind sich alle einig, dass eine nachhaltige Transformation des Energiesystems in Deutschland nur mit 80 Millionen Energiewender*innen funktionieren kann.

Auf die Fachvorträge folgte das C/sells Science Lab mit drei Beiträgen, die einen humoristischen Blick auf die Projektarbeit warfen. Den Anfang machte dabei Daniela Wohlschlager, die mit Ihrem Science-Slam über den Altdorfer Flexmarkt einen unterhaltsamen Bogen von Akzeptanzforschung über TV-Ikonen hin zu Stammtischen und Kellerräumen schlug. Auch die Beiträge der OlI Systems GmbH („How to Sell kWh online fast“) und des Fraunhofer ISE („Zellen im Auto-Modus“) sorgten bei diesem Programmpunkt für einige „virtuelle“ Lacher.

Nach der Mittagspause nutzten einige Teilnehmer den Programmpunkt EPos (unsere Energiewirtschaftlichen Positionen), um ein persönliches Fazit zum C/sells Projekt zu ziehen. Das Konsortium blickt wehmütig, aber auch mit Begeisterung auf vier Jahre zurück. Simon Köppl bediente sich eines Zitats des Bergsteigers Reinhard Karl, um den ganz besonderen Spirit in der Endphase des Projektes in Worte zu fassen: „Eigentlich ist alles nur ein Sehnen auf die letzten Meter … Diese letzten Schritte, ja, die tun richtig gut“. Denn trotz einiger Rückschläge wie dem stockenden Smart-Meter Rollout sind sich die Projektpartner einig, dass Ihre Teilnahme ein voller Erfolg war.

Um nach Projektende an die Tätigkeiten anzuknüpfen, soll der neu gegründete C/sells-Club das Netzwerk aufrechterhalten und einen Rahmen für weitere Zusammenarbeit schaffen. Für eine Aufnahme in den Club ist lediglich die aktive Beteiligung Voraussetzung. Die Nachfrage nach einer solchen Plattform ist groß – alleine während der Veranstaltung konnten 51 Anmeldungen verzeichnet werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung führte Prof. Peter Birkner durch den Ministerdialog.  Staatssekretär Andreas Feicht, Minister Franz Untersteller sowie Jens Deutschendorf und Dr. Johann Niggl griffen einige Kernthemen aus dem Projekt auf und es entwickelte sich eine lebhafte Debatte über die EEG-Novelle. Kernthema der Debatte war, wie man den regulatorischen Rahmen weiterentwickelt, um Bürokratie abzubauen und Akzeptanz zu schaffen. Es gehe schlussendlich darum, es den Menschen leichter zu machen, aktiv die Energiewende mitzugestalten.

Auch wenn das Symposium nicht wie lange geplant in der Stuttgarter Reithalle stattfinden konnte, tat dies der C/sells-Abschlussveranstaltung keinen Abbruch, oder, um es mit dem Worten von Dr. Reuter auszudrücken: „Die Pandemie kann uns vieles nehmen, aber nicht unsere Begeisterung an unserem Tun und der Energiewende.“

 

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