02.12.2019

Environmental Impact of Electric Vehicles – Influence of Intelligent Charging Strategies

FfE-Beitrag zur Ökobilanzierung von Elektrofahrzeugen auf der 4. ATZ-Fachtagung „Grid Integration of Electric Mobilty“ in Mannheim

Am 12. und 13. November fand in Mannheim die vierte internationale Fachtagung „Grid Integration of Electric Mobility“ statt. Um das Zusammenspiel von Automobilherstellern, Energieversorgern, Stromnetzbetreibern, Forschung und Politik zu fördern, wurde die Fachtagung in diesem Jahr mit dem ATZ-Kongress „Electrified Mobility“ unter einem Dach zusammengeführt und bot den Teilnehmern die Möglichkeit zu spannendem, internationalem und interdisziplinärem Austausch. Auch die FfE war mit einem Beitrag vertreten. Steffen Fattler berichtete dem interessierten Publikum über die neuesten Erkenntnisse der Ökobilanzierung von Elektrostraßenfahrzeugen im Kontext eines sich im Wandel befindlichen Energiesystems.

Im vorgestellten Paper wurde zunächst der Einfluss des der Produktion und Betriebsphase zugrundeliegenden Strommixes auf die Gesamtemissionen des Fahrzeuges untersucht. So konnte gezeigt werden, dass die spezifischen Emissionen des bei der Batterieproduktion verwendeten Stroms einen maßgeblichen Einfluss auf die Größe des „CO2-Rucksacks“ der jeweiligen Fahrzeuge haben. Zudem gilt es, insbesondere in der Betriebsphase der Fahrzeuge, den Wandel des Energiesystems hin zu Erneuerbaren Energien und damit einer emissionsärmeren Strombereitstellung zu berücksichtigen. Über die untersuchte Lebensdauer der Fahrzeuge von zehn Jahren führt die Berücksichtigung dieser Entwicklungen zu einer Reduktion der betrieblichen Emissionen von rund 9 %. Damit verringert sich die „ökologische Amortisationszeit“ im Vergleich zu konventionellen Verbrennerfahrzeugen deutlich. Abbildung 1 zeigt die kumulierten Emissionen der untersuchten Fahrzeuge über die unterstellte Lebensdauer von zehn Jahren.

Abbildung 1: Vergleich der betrieblichen Emissionen eines Elektrofahrzeugs mit einem Diesel/Benzin-Fahrzeug über eine Lebensdauer von zehn Jahren

Abschließend wurde zudem der Einfluss einer preis- bzw. emissionsoptimierten Ladesteuerung der Fahrzeuge auf die betrieblichen Emissionen untersucht.

Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs durch Elektrofahrzeuge führt zu einer zunehmenden Integration von Bereitstellungssektor und Verkehrssektor. Elektrofahrzeuge sind dabei als integraler Bestandteil des Energiesystems zu betrachten und auch im Kontext eines solchen hinsichtlich ihrer Umweltauswirkung zu bewerten. Durch eine gezielte Ladesteuerung können die betrieblichen Emissionen der Fahrzeuge verringert werden. Zudem kann die verfügbare Speicherkapazität systemdienlich genutzt werden und so einen wichtigen Beitrag zu einer erfolgreichen und kosteneffizienten Energiewende leisten. Das Potenzial dieser Ladesteuerungen in der Praxis wird aktuell im Projekt „Bidirektionales Lademanagement (BDL)“ untersucht.

Das Projekt wurde von der Stiftung Energieforschung Baden-Württemberg (www.sef-bw.de) und der Hans und Klementia Langmatz Stiftung unterstützt.

Weitere Informationen:

Die dem Beitrag zugrundliegenden Untersuchungen werden durch die Hans und Klementina Langmatz Stiftung unterstützt.