Trans4In – Energietransformation im Chemiedreieck Bayern
Die Klimaschutzziele stellen die Chemiebranche vor hohe Herausforderungen. Die mehrheitlich auf fossilen Energieträgern basierenden Prozesse sowie die zugehörigen Infrastrukturen stehen vor einer tiefgreifenden Transformation. Im Chemiedreieck um Burghausen und Burgkirchen haben sich Industrieunternehmen, Infrastrukturbetreiber und die FfE im Rahmen der Studie Trans4In zusammengeschlossen, um einen Weg hin zu Klimaneutralität für die Region aufzuzeigen.
Zentrale Fragestellungen
Im Zentrum der Studie stehen folgende Fragestellungen:
- Welche Transformationsmaßnahmen verfolgen die einzelnen Unternehmen und wie können sie sich ergänzen?
- Welche Bedarfe der jeweiligen Energieträger (insbesondere Wasserstoff) bestehen momentan und wie werden sich diese in Zukunft entwickeln?
- Welche Anforderungen resultieren aus der Bedarfsentwicklung an die Infrastruktur?
- Wie kann eine umfassende industrielle Transformationsstrategie für die Region aussehen?
Vorgehen:
Das Vorhaben Trans4In befasst sich mit Transformationspfaden hin zur CO2-Neutralität im Chemiedreieck Bayern ausgehend vom industriellen Verbrauch unter Berücksichtigung der Energieerzeugung und des -transports in der Region. Im Wesentlichen wird der Transformationspfad in drei Stakeholder zentrierten Schritten entwickelt:
- Erhebung der aktuellen Energieflüsse sowie bestehender Transformationsmaßnahmen der ansässigen Industrieunternehmen
- Zusammenführung zu einem Gesamtbild und Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie
- Diskussion und Abstimmung der Ergebnisse mit ansässigen Industrieunternehmen, Versorgern, Netzbetreibern und weiteren relevanten Stakeholdern
In einem ersten Schritt wird in Gesprächen mit ansässigen Industrieunternehmen, Versorgern und weiteren relevanten Stakeholdern der Status Quo energierelevanter Unternehmen ermittelt. Von besonderem Interesse sind aktuelle und zukünftige Energieflüsse, die industriellen Hauptprozesse des Standorts und die bereits vorhandenen Klimaschutzpläne. Die so erhobenen Daten werden anhand verfügbarer statistischer und literarischer Kennwerte validiert und plausibilisiert.
Im zweiten Schritt wird ein Transformationspfad für die Region entwickelt. Die Ergebnisse aus den Gesprächen mit den ansässigen Industrieunternehmen ergeben ein aggregiertes Gesamtbild für die Region. Synergien und ergänzende Maßnahmen sowie Implikationen für die Infrastruktur für die nächsten Dekaden vervollständigen das Gesamtbild zu einem Transformationspfad.
Der resultierende Transformationspfad wird im dritten Schritt mit den Stakeholdern abgestimmt. Infrastruktur- und Industriepartner diskutieren und validieren den Transformationspfad gemeinsam, welcher abschließend veröffentlicht wird.
Das Projekt begann im dritten Quartal 2021 und endet 2022.
Abschlussbericht:
Der Abschlussbericht wurde im Oktober 2022 veröffentlicht und kann hier heruntergeladen werden.
Projektstruktur
Die Studie ist eingebettet in das Leitprojekt TransHyDE-Sys des BMBF, welches die Wasserstoffinfrastruktur erforscht und deren Umsetzung in die Praxis begleiten möchte. Als assoziierte Partner der Systemanalyse von TransHyDE-Sys unterstützen bayernets GmbH, Bayernwerk AG, Tyczka GmbH und Wacker Chemie AG die Studie und bringen ihre Expertise ein.
Förderung und Projektpartner
Die Bearbeitung der hier beschriebenen Inhalte erfolgt in der Studie Trans4In durch die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH. Die FfE-Aktivitäten in der Studie Trans4In werden im Rahmen des Leitprojekts TransHyDE des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), im Verbund Systemanalyse, gefördert (Förderkennzeichen: 03HY201E).
Neben dem BMBF wird das Projekt durch die Projektpartner bayernets GmbH, Bayernwerk AG, Tyczka GmbH und Wacker Chemie AG unterstützt.
Weitere Informationen: