10.2014 - 09.2017

Merit Order Netz-Ausbau 2030 (MONA 2030)

Der Forschungsschwerpunkt

Der notwendige umfangreiche Umbau der Netzinfrastruktur ist eine technische Herausforderung, deren Umsetzung sich im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen bewegt. Unter dem Titel „Merit Order Netz-Ausbau 2030“ (MONA 2030) soll ein Vergleich der Maßnahmen und Technologien zur Netzoptimierung, speziell im Hinblick auf die Einspeisung hoher Anteile erneuerbarer Energien in die Übertragungs- und Verteilnetze, erfolgen.

Insbesondere sollen dabei kostenoptimale Ausbau-/Einsatzreihenfolgen für die untersuchten Maßnahmen und Technologien erstellt werden. Unter dem Begriff „Netzoptimierende Maßnahmen“ werden alle Maßnahmen betrieblicher, technischer und regulatorischer Natur zusammengefasst, die zur Optimierung des Netz-Ausbaus herangezogen werden können.

Für die Verteilnetze und das Übertragungsnetz stehen dabei zwei Kernfragen im Fokus:

1. Welche technischen Möglichkeiten bieten unterschiedliche Maßnahmen zur Netzoptimierung?

2. Welche dieser Maßnahmen reduzieren nachhaltig Kosten und Aufwand des Umbaus der Energieinfrastruktur und bieten einen nachhaltigen Mehrwert für das Energiesystem?

Abbildung: Untersuchte Netzstrukturen

Die Eckpfeiler

Vier Projektschwerpunkte werden für eine ganzheitliche Bewertung im Detail untersucht:

Szenario-Analyse

Künftige Entwicklungen und übergeordnete Einflüsse werden in einem ersten Schritt des Projekts untersucht und abgebildet, um ein Fundament für den langfristigen Planungshorizont des Netzausbaus und -betriebs sowie für Investitionsentscheidungen zu schaffen. Dabei werden neben dem aktuellen Trend (Referenz) weitere Szenarien mit Hilfe einer Konsistenzanalyse entwickelt. Diese unterscheiden sich – im Gegensatz zu vergleichbaren Studien – insbesondere durch die unterschiedlichen Einflussmöglichkeiten der Netz-Akteure. Im Rahmen des Projekts betrachtete Akteure sind dabei Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber sowie Prosumer.

Basisdaten

Um trotz der vielfältigen Netz- und Versorgungsstrukturen eine gemeinsame Bewertungsgrundlage für Maßnahmen zur Netzoptimierung zu schaffen, erfolgt eine umfangreiche Auswertung und Clusterung von realen Netzdaten in sogenannte Basisnetztopologien. In Kombination mit regional hoch aufgelösten Verbrauchs- und Erzeugungsgängen werden anschließend Typnetze klassifiziert, um so ein Vielzahl möglicher Netzbelastungen abbilden zu können.

Maßnahmenbewertung

Als Entscheidungsgrundlage für betroffene Akteure sollen neben bestehenden vor allem innovative Möglichkeiten zur Netzoptimierung wissenschaftlich analysiert, praxisnah begleitet und anschließend verglichen werden. Hierbei werden neben den techno-ökonomischen Kennwerten auch gesellschaftliche und ökologische Faktoren in die Analyse der Maßnahmen mit einbezogen. Zusätzlich erfolgt eine über die primäre Netzoptimierung, d.h. die Gewährleistung des sicheren Netzbetriebes hinausgehende Bewertung. In dieser wird jeder Einsatz einer Maßnahme auf ihren Mehrwert für das gesamte Energiesystem evaluiert.

Kostenoptimale Ausbau-/Einsatzreihenfolge der Maßnahmen

Mit dem Ziel einer vorausschauenden, ganzheitlichen Netzplanung – unter Berücksichtigung aller relevanten Netzoptimierenden Maßnahmen – muss der Einsatz dieser Maßnahmen effizient und kostenoptimiert, aber auch im Hinblick auf sozioökologische Faktoren, gestaltet werden. Ziel des Projekts ist es, eine entsprechende Bewertungsgrundlage zur Verfügung zu stellen.

Die Ergebnisse des Projekts MONA 2030 werden die vom Netzausbau betroffenen Akteure bei der Auswahl passender Maßnahmen zur kostenoptimierten Sicherstellung der Versorgungssicherheit der Stromnetze unterstützen und eine Grundlage für eine politische Diskussion liefern.

Abbildung: Struktur des Projektes MONA 2030

Überblick über Downloads der MONA Teilberichte

Förderung und Projektpartner

Diese Studie wird im Rahmen der Forschungsinitiative Stromnetze durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert (Förderkennzeichen: 03ET4015). Diese Förderinitiative ist Teil des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung.

Neben dem BMWi unterstützen 16 Industriepartner aus dem Bereich Energieversorgung und Automobilproduktion das Forschungsvorhaben sowohl finanziell als auch mit Daten und individuellen, praxisnahen Erfahrungen. Darüber hinaus werden sie die Ergebnisse evaluieren und Umsetzungsmöglichkeiten im eignen Versorgungsgebiet prüfen.

Beteiligte Industriepartner:

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